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Sonstiges 1, 10.10.2013

TAG DER TECHNIK IM WEINBAU 2013

Maschinen zur Bearbeitung des Unterstockbereichs bei der Sonderschau und ein neuer Geräteträger für die Mechanisierung im Steilhang waren die Highlights beim Tag der Technik im Weinbau auf dem Gelände des VZ Laimburg am 26. Juni.
Neben den zahlreichen Südtiroler Weinbauern waren auch viele aus dem benachbarten Trentino und aus dem Ausland gekommen. Die Maschinenschau wurde wie immer vom Absolventenverein Landwirtschaftlicher Schulen (ALS) in Zusammenarbeit mit der Abteilung Landwirtschaft der Südtiroler Landesregierung, dem VZ Laimburg und dem Südtiroler Beratungsring organisiert.
 
Um 9 Uhr wurde der Tag der Technik im Weinbau von Landeshauptmann Luis Durnwalder eröffnet. Kernaussage seiner Eröffnungsrede war der Aufruf an die Weinbauern, nicht vor der gemeinsamen Nutzung der Maschinen und Geräte zurückzuschrecken. Damit könne man Fixkosten sparen und gleichzeitig am technischen Fortschritt teilnehmen. Die 47 Aussteller zeigten und führten mehrere 100 Maschinen und Geräte für die Bearbeitung von Weinbauflächen vor. Vom Kleinmaterial für Bindearbeiten über eine große Palette an Maschinen zur Boden- und Laubwandpflege, Sprühgeräte, Traktoren, Raupengeräte für den Steillagenweinbau bis hin zur Wetterstation war alles im Ausstellungsgelände zu finden.

Sonderschau Unterstockpflege

Den Veranstaltern war es ein besonderes Anliegen, das Schwerpunktthema Unterstockpflege umfassend vorzustellen. Es wurden 27 Geräte für die Pflege im Unterstockbereich bei der Sonderschau gezeigt. Evelyn Hanni vom VZ Laimburg erarbeitete dazu auch eine Broschüre mit allen wichtigen Daten der vorgestellten Unterstockgeräte. Die Broschüre wurde in den Ausstellungskatalog integriert. Zusätzlich wurden am Vortag der Ausstellung alle Geräte bei der Arbeit gefilmt und die Rohfassung in der Nacht geschnitten. Regie führte Walter Rass vom Beratungsring, Siegfried Schnitzer aus Lana war der Kameramann und Filmschneider. Am Tag der Technik konnte das Publikum die kommentierten Aufnahmen aller Geräte über einen großen Bildschirm betrachten. Mit großem Interesse wurde die Arbeitsweise der Maschinen verfolgt. Herbizidverzicht ist ein Thema, das zunehmend diskutiert wird. Die ausgestellten Maschinen sollten eine Alternative zum Herbizideinsatz sein. Bei einem Großteil der Geräte handelte es sich um rotierende Bürsten der Marken Aedes, Battistotti, Berti, Clemens, Fischer, Greenmaster, Ladurner, Natu-ragriff, OLMI, Salf und Vimas. Im Weinbau ist es besonders wichtig, dass die Rebstämme bei der Bearbeitung im Unterstockbereich nicht verletzt werden. Erfreulich ist, dass die Mehrheit der vorgeführten Geräte kaum oder gar keine Schäden an den Stöcken hinterlassen. Die Fahrtgeschwindigkeit und Bürsten müssen allerdings gut abgestimmt und eingestellt sein. Weiters wurden Geräte der Typen Flachschar, Krümler, Kreisler, Scheibenpflug sowie handgeführte Freischneidegeräte vorgeführt. Besondere Aufmerksamkeit erlangte der Umbau eines handgeführten Fadenmähers. Armin Meraner, ein findiger Weinbauer aus Eppan, hat seinen Fadenmäher modifiziert und daran ein schwenkbares Rad montiert. Die Geräteführung wird damit stark erleichtert. Mit dem Fadenmäher wird parallel zu den Rebstöcken gefahren, direkt am Rebstock wird dann kurz ausgeschwenkt und so der Rebstock ohne Richtungsänderung des Laufrades ausgespart. Um Schäden am Stock zu vermeiden, hat Meraner am Schneidewerkzeug einen halboffenen Schutzring montiert. Eine Beschleunigung des Arbeitsvorganges sowie eine deutliche körperliche Entlastung sind die Pluspunkte dieser Erfindung von Armin Meraner, welche beim Stand des Traminer Landmaschinenhändlers Reinhold Bertol vorgeführt wurde.
 

Elektronische Wicklerfalle

Neues gab es auch am Stand der Firma Pessl Instruments zu sehen, wo die /Trap, eine elektronische Wicklerfalle, vorgestellt wurde. Die Falterfänge werden fotografisch festgehalten und können dann im Internet abgerufen werden. Die Energieversorgung der /Trap wird über eine Solarzelle sichergestellt. Die elektronische Falle dürfte vor allem für die Wickler-Überwachung an entlegenen Standorten interessant sein.
 

Abdriftverminderung

Alle Hersteller bieten nun Geräte mit den Abdriftmindernden Injektordüsen an. Entsprechend ist das Filtersystem an die Düsen angepasst. Abdeckbleche für den Gebläseaufbau, mit denen die Luftleitsysteme beim Befahren von Grenzreihen geschlossen werden können, stehen ebenfalls im Angebot vieler Hersteller.
Elektroantrieb im Vormarsch
Der Trend zum Elektroantrieb war am Tag der Technik unübersehbar. Ein futuristischer Blickfang war das von der Firma Windegger Maschinen GmbH ausgestellte Unterstockbearbeitungs-gerät. Der Geräteträger ist ein elektro-hydraulisches Hybridfahrzeug, selbstfahrend und satellitengesteuert. Auch verschiedene handgeführte Geräte zum Laubschnitt und zum Mähen mit Batterieantrieb wurden von den Firmen Agrocenter, Inderst und Irsara ausgestellt.
 

Innovativer Geräteträger

Ein besonderes Highlight war ein kleiner Geräteträger, der von den Weinbauern Franz Gojer, Armin Platter und Georg Untermoser, alle aus St. Magdalena bei Bozen, in Zusammenarbeit mit dem Maschinenbauer Willy Mulser aus Karneid entwickelt wurde. Der Maschinenträger hat einen 35 PS starken Dieselmotor und wird hydrostatisch angetrieben. Jedes der vier Räder wird unabhängig angetrieben. Die Räder sind gut aufeinander abgestimmt, sodass auch beim Wenden kaum Schlupf entsteht. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber Raupengeräten, da die Grasnarbe beim Wenden kaum geschädigt wird. Die Maschine hat einen sehr tiefen Schwerpunkt und einen extrem engen Wendekreis und ist 88 cm breit. Der Fahrersitz kann gewendet werden. Die max. Fahrtgeschwindigkeit ist 8 km/h. Der Geräteträger ist mit einem Hebewerk ausgestattet, an dem die Anbaugeräte montiert werden. Aufgrund einer sehr gut ausgefeilten Hydraulik und einem 110 l Öltank können die Anbaugeräte problemlos mitgefahren werden. Der von vielen Steillagen-weinbauern bewunderte kompakte Geräteträger befindet sich derzeit in der Zulassungsphase.
 

Infostand VZ Laimburg

Am Infostand der Laimburg wurden mehrere Weinbauversuche vorgestellt und bei einer Blindverkostung konnte ein Wein einer pilzwiderstandsfähigen Sorte mit dem Wein einer klassischen Sorte verglichen werden.
 

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Obstbau Weinbau ist seit 1964 ein praxisorientiertes Fachmagazin des Südtiroler Beratungsrings für Obst- und Weinbau. Jährlich erscheinen 11 Ausgaben (Juli/August Doppelnummer) mit Fachartikel über Anbaumethoden, Versuche, Sorten, Forschungsergebnisse, Betriebswirtschaft, Statistiken, Züchtungsergebnisse, Pflanzenschutz, Vermarktung, Lagerung,  Studienreisen u.a. aus den Bereichen Obst-, Weinbau und Kellerwirtschaft.
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